"Jaaaaaaaa!" Der Schrei war so laut wie die Erleichterung groß war. Nach fünf deprimierenden Auftaktniederlagen in Folge gelang Newcomer Manuel Stempel endlich das erste Erfolgserlebnis seiner noch jungen Profi-Karriere. "Ich hatte bereits vor dem Match ein gutes Gefühl und freue mich, dass der Knoten endlich geplatzt ist", sprudelte es auf der offiziellen Pressekonferenz nach dem hart erkämpften 7:6, 6:7, 7:6-Erfolg gegen Gegen Toth aus dem Berliner heraus. Aller Anfang ist schwer Dabei verlief der Start in seine erste Profisaison alles andere als optimal. Nach einer langwierigen Verletzung musste der Rechtshänder die ersten Turniere der Saison absagen und sich mühsam wieder in Form kämpfen. Allerdings liegt ihm gerade das quälende Training ohne die dazugehörige Matchpraxis nicht sonderlich. "Ich bin häufig einfach noch zu ungeduldig", gibt der mittlerweile gereifte Youngster dann auch selbsteinsichtig zu Protokoll. Dieser Ungeduld war es dann auch geschuldet, dass er kurz nach seiner Genesung nur eines wollte: "Spielen, spielen, spielen. Ich wollte einfach auf dem Platz stehen, egal wo und gegen wen." Eine Einstellung die gerade jungen Akteuren häufig nachgesagt wird und bei vielen dann nicht selten zu frustierenden Ergebnissen führt. "Ich war völlig unvorbereitet und musste meine Lektion erst lernen." Diese Einsicht erkaufte sich Stempel mit teilweise desatsrösen Auftritten und eindeutigen Niederlagen. "Oh ja, der deklassierende Auftritt gegen Golum Smith in meinem ersten Profiturnier würde ich gerne wieder ungeschehen machen." 0:6 und 0:6 hieß es am Ende der Partie gegen die aktuelle Nummer 2257 der Welt. "Ich haderte mit den äußeren Bedingungen, dem Belag, dem Schiedsrichter... Eigentlich mit allem. Dabei lag der Fehler doch bei mir", wunderte sich Stempel im Nachhinein über sein Verhalten. Neuer Trainer, neues Glück Zwar fielen die Niederlagen in der Folgezeit und mit wachsender Fitness nicht mehr ganz so deutlich aus, aber erst der Wechsel zu seinem neuen Trainer und der Professionalisierung seines Umfeldes brachten dann die ersten spürbaren Veränderungen mit sich. "Ich verlor auch noch weiterhin, allerdings wurden die Matches immer enger. Im gleichen Maße, wie sich mein Spiel stabilisierte, profitierte ich von der Umstellung meiner Trainingsschwerpunkte, der Spezialisierung auf Hardcourt und der verbesserten Vorbereitung auf meine Gegner." Bereits bei seinem letzten Auftritt im Entry-Tournament in Kagoshima (Japan) zeigte er sich stark verbessert und mit ein wenig mehr Glück wäre gegen den in der Weltrangliste weitaus besser positionierten Italiener, Andrea Marchesin, durchaus eine kleine Überraschung im Bereich des Möglichen gewesen. "Immerhin sammelte ich meine ersten Weltranglistenpunkte und habe gesehen, dass ich im Circuit mithalten kann", fasste Stempel die letzten Woche optimistisch zusammen. "Noch ein langer Weg" Die Leistungskurve des jungen Deutschen zeigte also in der jüngeren Vergangenheit deutlich nach oben und gipfelte dann in dem bereits beschriebenem Triumph im US-amerikanischen Ojai. "Mein erstes Viertelfinale im Profigeschäft. Damit erfüllt sich für mich ein Traum. Zu verdanken haben ich diesem Erfolg vor allem meinem neuen Funktionsteam und der optimalen Taktik gegen den Grundlinienspieler Toth." Allerdings ist Stempel auch bewusst, dass selbige Taktik in der Runde der letzten acht wohl kaum erfolgsversprechend sein wird. "Carlos Calamonte ist schon noch ein ganz anderes Kaliber. Er hat einen tollen Trainer und nicht umsonst den an Nummer zwei gesetzten Matthew Hales in die Schranken gewiesen. Das wird ein ganz hartes Stück Arbeit für mich", weiß der Rechtshänder um die Schwierigkeit der kommenden Aufgabe. Doch bange machen gilt nicht! Und so verabschiedet sich Stempel mit einem selbstbewussten "Ihr habt ja meine Nummer. Bewahrt sie gut auf, ihr werdet sie in Zukunft noch brauchen", von uns, sprintet zum Court und feilt pflichtbewusst an seinem Serve and Volley-Spiel. WIr wünschen ihm alles Gute und werden seinen Weg auch zukünftig aufmerksam verfolgen.
Ha ha ha Danke. Muss nur aufpassen, dass ich nicht schizophren werden, wenn ich ständig aus den Augen eines Anderen über mein virtuelles Ich berichte. ^^
Nachwuchshoffnung Stempel mit erwarteter Niederlage "Es sollte einfach nicht sein", fasste Manuel Stempel seine letztendlich deutliche 4:6, 3:6-Niederlage gegen den starken Spanier Carlos Calamonte zusammen, bei der dem Berliner vor allem seine schlechte Quote der 1. Aufschläge und die hohe Anzahl an Doppelfehler zu schaffen machte. "Ich wusste, dass Carlos mir derzeit in allen Belangen überlegen ist und wollte mit vollem Risiko dagegen halten. Leider funktioniert ohne einen vernünftigen Service auch mein Netzspiel nicht so gut und so war ich letztendlich chancenlos", resümierte Stempel etwas niedergeschlagen und verabschiedete sich in den Kabinentrakt. Angesprochen auf die weiteren Pläne seines Schützlinge erklärte Stempels Coach: "Ich werde Manu jetzt erst einmal eine Woche spielfrei verschreiben, um weiter an seinen Fähigkeiten zu arbeiten. In der nächsten Woche ist kein Turnier geplant und vielleicht spielt der Lange in der Woche darauf das Entry-Tournament in Asmara, Athöpien. Bis dahin sollte es mir auch gelingen, Manu wieder ein Stück voranzubringen... ich habe da so meine Methoden."
+++Ticker+++Ticker+++Ticker+++Ticker+++ M. Stempel (2992) sagt Turnierteilnahme in Halifax (Kanada) ab. "Wir wollen uns in aller Ruhe auf die kommenden Aufgaben vorbereiten", erklärte sein Trainer. Ganz verzichten müssen seine Fans aber nicht auf den Berliner, der in den kommenden Tagen einige Showmatches für gute Zwecke spielen wird. Update: Am 26. August trifft Manuel Stempel auf den in der Weltrangliste um 132 Positionen besser postierten Argentinier Matias Veron.
"Keine Angst, ich lebe noch..." Es war in den letzten Wochen etwas ruhiger geworden um Manuel Stempel. "Eigentlich bin ich nicht unzufrieden: Ein bravoröses Viertelfinale und ein Erstrundensieg gegen einen starken Gegner, das kann sich als Bilanz der letzten bedien Wochen doch durchaus sehen lassen", erklärte der Nachwuchsmann aus Berlin. Und auch im Umfeld wurde das Personal des Newcomers nach und nach aufgestockt und den neuen Bedingungen angepasst. In dieser Woche gab es dann allerdings den ersten Rückschlag... "Ich weiß, dass mein Training auf Langfristigkeit angelegt ist und ich mehr Gelduld aufbringen muss, aber mit dem Rückschritt in den vergangen Tagen kann ich momentan nur schwer umgehen. Ich hoffe, dass ich auf dem Trainingsplatz wieder schnellsstmöglich in die Erfolgsspur finde." Wir sind gespannt und werden weiter am Ball bleiben!